In dieser Ausgabe der „INSIDE“-Beitragsreihe sind wir zu Gast im wunderschönen Mitlödi bei Tobias Recher, dem Leiter F&E Pharma der FRIKE GROUP.
Wie muss man sich Ihre Arbeit in der FRIKE GROUP vorstellen?
Wir arbeiten an unterschiedlichsten Themen im Bereich galenischer Formen, entwickeln die ideale Darreichungsform für ein Medikament oder ein Medizinprodukt und den dazu gehörenden Herstellprozess. Wir erforschen aber keine neuen Wirkstoffe und betreiben auch keine Grundlagenforschung.
Was bedeutet das in der täglichen Praxis?
Wir bieten technische Unterstützung für bestehende Produkte, überprüfen Formulierungen, lösen Produktionsprobleme und bieten galenische Unterstützung. Gibt es beispielsweise ein Problem mit einem Produkt auf dem Markt, können uns Kunden jederzeit ansprechen. Wir unterstützen sie dann galenisch und arbeiten Lösungen aus. Oder ein Kunde möchte sein Portfolio erweitern und neue Produkte, in einer anderen galenischen Form aber mit demselben bereits existierenden Wirkstoff, auf den Markt bringen. Die Herausforderung dabei ist, den richtigen Rohstoff zu wählen, sodass der Wirkstoff stabil ein- und verarbeitet werden kann.
Herr Recher, wollten Sie schon immer Forscher werden?
Ja, diese Thematik fasziniert mich schon sehr lange. Möglicherweise ist der Hintergrund der, dass ich seit meiner Kindheit Probleme mit Konservierungs- und Duftstoffen in Pflege- und Reinigungsprodukten habe, und aus diesem Grund stelle ich seit ich 14 Jahre alt bin meine eigenen Cremes und Pflegeprodukte her. Das hat mich geprägt, meine Arbeiten müssen nicht nur funktionieren, das Produkt muss sich gut anfühlen und für den Kunden einen Zusatznutzen bieten.
Haben Sie gerade ein spannendes Projekt an dem Sie forschen?
Selbstverständlich haben wir viele interessante Projekte. Derzeit arbeiten wir an einem Projekt bei dem wir zum ersten Mal einen Wirkstoff betreuen, den es so noch nicht auf dem Markt gibt. Dazu laufen natürlich noch Patente und dergleichen im Hintergrund, deswegen darf ich da nicht zu viel verraten, ausser dass es ausgesprochen spannend ist, einen Wirkstoff in all seinen Phasen zu begleiten.
Ein anderes, neuartiges Projekt ist das Einarbeiten von aussergewöhnlichen Materialien wie zum Beispiel Edelmetalle in schwebende Formulierungen. Aber auch das ist noch nicht spruchreif.
Gibt es andere interessante Projekte, an denen Sie tüfteln und die es bald in den Regalen gibt?
Wir unterstützen unsere Kunden nicht nur bei Pharmaprodukten, sondern auch bei pharmanahen und Kosmetik- und Medizin-Produkten. In diesem Bereich entwickeln wir gerade eine Art Erkältungsbalsam, der aber nicht wie die bekannten Produkte am Markt ein Vaseline-Produkt ist, sondern sich von der Galenik, der Haptik, etc. sehr davon unterscheidet. Die Ergebnisse sind sehr vielversprechend, die bisherigen Lagertests sind gut, und der Kunde ist happy.
Besten Dank für dieses interessante Gespräch, Herr Recher und weiterhin viel Erfolg.